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Das Wort Identität ist problematisch, denn es ist auf zahlreiche Weisen möglich, seine Bedeutung zum Schaden von Menschen und Werten zu verdrehen.

Als romanisches Wort, das in den germanischen Sprachen Englisch und Deutsch stets ein „Fremdwort“ blieb, hat es mehrere Nebenformen und ist nicht direkt aus unserem natürlichen Sprachempfinden heraus zu verstehen.  -  Dass dieses Fremdwort hier überhaupt verwendet wird, liegt daher eher daran, dass wir es in beiden Sprachen finden und dass es in beiden Sprachen auch auf positive Weise verstanden werden kann:  als Beschreibung von etwas, das Menschen verbindet, das Treue und Fürsorge bewirkt.

 

Die schlimmste Weise, wie das Wort „Identität“ missbraucht werden kann, ist die Gleichsetzung mit dem Adjektiv „identisch“. Hierbei wird es zu einem Widerspruch zum Freiheitswert und damit den Menschenrechten. In dieser Form benutzt, entspricht sie, auf Nationen oder Gruppen übertragen, auch der Logik des Völkermords. Der Einzelne wird mit dem Bild von einer Gruppe gleichgesetzt. Ist dieses Bild negativ, wird er mit ihr „verurteilt“ oder als Feind charakterisiert.

Zur selben Zeit offenbart das Wort „identisch“ hier aber auch bereits die Unsinnigkeit seines eigenen Gebrauchs, denn Menschen sind nie identisch. Selbst Klone würden sich als Ergebnis ihrer Erfahrungen unterscheiden und auch der Dümmste erkennt aus seiner eigenen Lebenserfahrung, dass es mehr braucht  -  mehr um Menschen gerecht zu werden, mehr um sinnvoll Rassismus zu begegnen, und mehr um sich angemessen mit der hier gemeinten „Identität“ zu befassen.

 

Der vorangegangene Absatz führt jedoch sehr einfach zum Charakter des Begriffs „Fremdwort“ selbst:  Er hat einen erkannten Ursprung.

Der Ursprung von sowohl „identisch“ als auch von „Identität“ ist das lateinische Wort „Identitas“, das auf deutsch schlicht „(Wesens)einheit“ bedeutet.

Das, was ein „Wesen“ eint, definiert es.  -  Unterschiede definieren Grenzen.  -  Sich hiervon abzuwenden, bedeutet, sich von der Philosophie der Aufklärung abzuwenden, die auf der geistigen Arbeit mit Definitionen basiert, genau wie unsere Werte von Menschenrechten und individueller Würde auf dieser Philosophie basieren! 

 

Wenn jemand nicht damit leben kann, dass Definitionen auch Abgrenzung (nicht nachträgliche Ausgrenzung!!!) bedeuten, wie unsere Schüler es bereits in ihrem Mathematikunterricht lernen, wird sich hier nicht wohlfühlen. Diese Person würde Nationalitäten internationalistisch und damit ideologisch begegnen und somit einen Umgang mit dem Thema erwarten, der den unten aufgelisteten Regeln für die Inhalte des Germerika Projekts widerspräche.

 

Dass man dies leider aufschreiben muss, hat einen europäischen und einen amerikanischen Grund  -  einen aktuellen und einen historischen: Den Deutschen wurde einst unterstellt, ihre Kultur, ihre Wesensart, ihre Identität sei Ursache des Völkermords an den europäischen Juden gewesen. Manchmal geschieht dies noch heute.

Dass es all jene Menschen (einschließlich der deutschen Juden) beleidigt, die Opfer wurden, weil Sie auf die Werte und die Mentalität der deutschen Kulturnation vertrauten, ist ein Aspekt von vielen, die jene Behauptung als nichts anderes als eine eigene Version der „Logik des Völkermords“ entlarven.

Das deutsche Volk als bösartig darzustellen, ist im übrigen bereits seit dem Ende des 19. Jahrhunderts üblich geworden. Zur selben Zeit, als der Nationalismus den alten Antisemitismus wieder stärkte.

Heute sind europäische Debatten um Zuwanderung von der Unterstellung einer „Ausgrenzung“ geprägt und werden zunehmend aggressiv -  ja sogar Hasserfüllt.

Beides ist hier nicht willkommen, egal aus welcher Richtung es kommt!

 

Germerika trägt ein Herz um den Hals, weil sie für etwas steht, das mit Liebe verbunden ist. Diese Herzlichkeit findet sich in der Empfindung, die Menschen beim Erleben ihrer eigenen Kultur haben, und sie findet sich im Wert der Familie, in der jedem Bewusst ist, dass tiefe Gefühle mit Abstammung verbundenen sind – auch wenn Kinder adoptiert wurden und die Bande familiärer Liebe anders um diesen Aspekt herum geknüpft sind.

Auf einer weiteren Ebene finden wir diese Gefühle bei entfernterer Verwandtschaft  -  auch historisch entfernterer Verwandtschaft.

 

Dies lässt unterschiedliche, normale menschliche Gefühle beim Kontakt zu Geschichte zusammenkommen. Je stärker diese Gefühle sind und je mehr sie sich mit anderen Wahrnehmungen verbinden (Symbole, Architektur, Höflichkeit, Geschmack und so weiter) desto stärker wird das Gefühl von Verbundenheit.

Noch einmal wie in der Mathematik, gibt es auch in der Sprache „Faktoren“. Die Wissenschaft beweist uns sogar, dass wir Mathematik ebenfalls als „Sprache“ gebrauchen können. Dies zeigt, dass auch hier Bande der Logik, der Vernunft, der Intelligenz bestehen, die offenbaren, dass es dumm ist, eine Nation dafür anzufeinden, wenn Abstammung und Kultur die Faktoren sind, die sie aus historischen Gründen definieren. Und es ist extremistisch von Menschen zu verlangen, ein solches Gemeinschaftsgefühl zu verleugnen oder wie es zu Beginn dieses Kapitels zum Ausdruck kam:  etwas zu verleugnen, das Menschen verbindet, das Treue und Fürsorge bewirkt!

Das deutsche Volk existiert lange in der Geschichte und als Gegenstand der Geschichtswissenschaft, ohne einen gemeinsamen Staat gehabt zu haben, während andere Nationen über einen Staat definiert waren. Deren Definition chauvinistisch, (pseudo)moralisch höherzustellen ist ebenso verwerflich wie der Rassismus, der (zur ewigen Schande des deutschen Volkes!) einst/kurzzeitig mit unserer Identität vermischt wurde.  -  Außerdem ist es gleichermaßen ehrlos, denn genau diese Logik führte ebenfalls zu einer Unzahl nationalistischer Verbrechen, zum Beispiel den Völkermorden an Stämmen amerikanischer Ureinwohner, die ihre Lebensweise nicht aufgeben konnten, weil es die Aufgabe ihrer „Identität“ und damit ihrer Existenz als Gemeinschaft, als Volk bedeutet hätte. Vielmehr verursacht jede Staatsnation das Problem, einen Unterschied zwischen Menschen zu machen, nur weil sie eine Staatsbürgerschaft  -  ein Dokument besitzen oder nicht ...

Dies bestreitet (selbstverständlich) nicht den Wert, den auch solche Nationalitäten für Menschen haben, doch es sollte berücksichtigt werden, in einer Zeit, in der (mächtige) Extremisten (vor allem in Europa) einen Kampf gegen Rassismus propagieren, während sie die Definition des deutschen Volkes über Abstammung und Kulturgesittung diffamieren, indem sie behaupten, dass dies bereits Rassismus wäre  -  eine wahrhaft schreckliche Logik, da sie unvermeidlich für jedes Volk, das auf solche Weise definiert ist, ein Absprechen des Existenzrechts bedeutet!

 

Respekt vor unterschiedlichen Nationaldefinitionen ist daher nicht nur ein notwendiger Teil von wahrem Respekt vor der Diversität der Menschheit (oder des amerikanischen Volkes) sondern es ist auch ein notwendiger Teil von wahrem Respekt gegenüber einzelnen Individuen und ihren natürlichen Gefühlen, Werten sowie ihrer Intelligenz.

Sich aufgrund von Faktoren wie Abstammung, Mentalität, Sprache oder Brauchtum als Cherokee, Japaner oder Deutscher zu definieren, steht daher nicht im Widerspruch dazu, US-Amerikaner zu sein. Es steht im Widerspruch dazu, ein Ideologe zu sein, der Menschen/ Völkern das Recht auf ihre Eigenarten, ihre Wesensart, ihre Freiheit, ihre Würde abspricht.

 

Im Fall der Deutschen ist dies von einer besonderen Bedeutung, denn das Wort Deutsch (ursprünglich theudisk/ auch in „dutch“ noch lebendig) bedeutet „Von der art des Volkes“. Das Volk ist also weder nach seiner geographischen Herkunft noch nach einem Staat benannt, sondern nach der Art wie es ist  -  seiner Kultur.

Die „Deutschen“ sind ursprünglich also solche germanischen Leute, die sich nicht romanisierten. Dies ist der älteste wissenschaftliche Beweis für das Wesen der Deutschen als Kulturnation in Abgrenzung zur Staatsnation, lange bevor solche Worte verwendet wurden um Zusammenhänge mit der Hilfe von Definitionen verständlich zu machen.

Ein(e) Deutsche(r) zu sein hat absolut nichts mit irgendeiner Staatsbürgerschaft zu tun(!), aber dass viele Amerikaner ihr „Deutschsein“ (ohne jeden bösen Willen!) allein auf Abstammung beziehen, ist somit auch ein Fehler und irgendwie sogar „moralisch fragwürdig“, da ihre Vorfahren meist einen amerikanischen Traum hatten, der mit einem Leben in deutscher Kultur verbunden war. Das Germerika Projekt ist die Einladung an zig Millionen Deutschamerikaner auf dem Weg weiterzugehen, der dahin führte, dass sie heute Amerikaner sind, denn Geschichtsbewusstsein heißt nicht, dass man ein rückwärtsgewandt-denkender Mensch ist, es heißt vielmehr, mit Erfahrung nach vorne zu blicken und historische Chancen zu erkennen – in unserem Falle, eine enorme Bedeutung im eigenen Sein zu entdecken.

 

Jedenfalls bedeuten die FAKTOREN Kultur und Abstammung also auch, dass Menschen mehr oder weniger deutsch sein können. Germerika möchte helfen, bei deutschstämmigen Amerikanern ein „Mehr“ zu bewirken, gerade weil dies Bande zwischen Menschen stärkt, die auf dem Willen zum Guten basieren und helfen, Glück zu finden, anstatt nur das Recht zu haben, nach Glück zu streben ... 

 

An diesem Punkt wird es notwendig, sich der Frage anzunähern, was eigentlich „typisch deutsch“ ist ...

Eine komplette/ absolute Antwort wird es darauf nie geben! Erstens weil die deutsche Kultur (aufgrund der Vielzahl der deutschen Stämme) zu vielseitig ist, als aber auch weil sie in jeder von vielen sehr unterschiedlichen Epochen ein viel zu hohes Niveau erreicht hat - und hoffentlich weiterhin erreichen wird!

Entsprechend macht diese Frage also immer nur Sinn, wenn sie präzise genug gefragt ist.  -  Dumme Menschen scheitern oft schon an diesem Punkt ...

Jedoch bleibt es in jedem Falle ein Fakt, dass man den Deutschen überall stets einen besonderen Willen zur Ordnung attestiert hat. Dies kann man in den Ausführungen des römischen Historikers Tacitus („Germania“!!!) über die Reinlichkeit der Germanen (von denen die Römer die Seife kennen lernten) ebenso erkennen wie im klassischen Bild des preußischen, disziplinierten Deutschen. Aber auch die Österreicher genossen diesen „Ruhm“ auf dem Balkan, ebenso wie die ersten deutschen Siedler im Louisiana von 1722, die aus dem Elsass der Pfalz und dem Schwabenland gekommen waren.

 

Dass viele Klischees über „die Preußen“ mit der Vielzahl deutscher Regionen, Stämme und Teilmentalitäten trotzdem unvereinbar sind, versteht sich von selbst, doch werden sie auch deswegen der Realität nicht gerecht, weil eigentlich besonders Preußen ein historischer Förderer unterschiedlicher Arten von Freiheiten gewesen ist: Suum Quique – Jedem Das Seine.

Schon die Germanen unter Hermann/Arminius kämpften gegen Rom, wegen ihrer Freiheitsliebe, während sie die römische Zivilisation sehr achteten. Deutsche begannen die amerikanische Antisklavereibewegung und selbst in der Nazizeit wurde die Hakenkreuzfahne nicht als „Symbol des Faschismus“ bezeichnet, sondern als die „Fahne der Freiheit  -  der Freiheit des gesamten Volkes in seinem Verhältnis zu den anderen Völkern.  -  Eine Verdrehung des Freiheitswerts?  -  Nun ja: Wie frei war das „Land der Freien und Tapferen“ beim Ignorieren der Rechte der Frauen?! ...

Die Freiheit der germanischen Frauen erlangten wir nach über tausend Jahren erst wieder über die Aufklärung, die Menschenrechte und einen langen, langen Weg.

 

Auch das soziale Gewissen der Deutschen ist ein erkennbarer Teil deutscher Mentalität. Deutsche bauten in Amerika Gewerkschaften auf, etablierten Kindergärten, schufen Hilfseinrichtungen die Deutschen und der leidenden afroamerikanischen Bevölkerung halfen. Der Kommunismus wurde in Deutschland erfunden und der deutsche Faschismus wurde „Nationalsozialismus“ genannt um erfolgreich zu sein. Schon Luthers Ideen und die deutsche Reaktion (z.B. Bauernkriege) sind von sozialem Denken geprägt, das nicht überall auf Erden gefunden werden kann ...

 

Wissenschaftliches Denken unterscheidet uns von jenen, die heute die freie Welt mit Gewalt herausfordern. Gleichzeitig muss man betonen, dass alle großen Wissenschaftler, Ingenieure, Philosophen oder Künstler immer Einzelpersonen waren. Aber es waren Einzelpersönlichkeiten, die im deutschen Volk besonders häufig auftreten  -  und in allen Zeiten.

 

 

 

 

Mit einem zwinkernden Auge können wir nun endlich erwähnen, dass Tacitus die Germanen nicht nur als geschickte Handwerker und erfolgreiche Händler, sondern vor allem auch als spielbegeisterte Freunde des Bieres darstellte. Es ist unvermeidbar, dieses Volk in jenen Beschreibungen wiederzuerkennen, die Leute im Amerika des 19. Jahrhunderts über die Deutschen niederschrieben, als selbsternannte „Nativists“ den Deutschamerikanern üblicherweise vorwerfen, den Sonntag zu nutzen um mit ihren Freunden und ihren Familien Spiele zu spielen, zu singen, zu trinken, zu essen und zu lachen, anstatt nur still zu beten ...

 

Mögen viele Leser sich selbst in den Inhalten von germerika.net wiedererkennen, als Individuen, die dabei auch ihren eigenen enormen Wert für ihr Volk erkennen  -  ein Volk, das half Amerika groß zu machen und das seine Amerikaner braucht!