POMMERN
Die
„Pommern“ wurden nach ihrem Land benannt. Ein Land, in dem zuvor die
slawischen „Pomoranen“ gelebt hatten. „Po more“ bedeutet „am Meer“. Wie alle
slawischen Stämme in den Gebieten der deutschen Neustämme, waren auch die
„Pomoranen“ hier nach dem Einfall der asiatischen Awaren (556) angesiedelt worden. Vor der Völkerwanderung
hatten in „Pommern“ die germanischen Stämme der Goten, Sweben und
Rugier gelebt. Reste von deren Bevölkerung waren verblieben. Der
bekannteste Rugier war Odowakar gewesen, der den
letzten (west-)römischen Kaiser gestürzt und daraufhin alle römischen Truppen aus Gallien und allen Gebieten
nördlich der Alpen abgezogen hatte. Das Meer, nachdem Pommern benannt ist,
war nach den Sweben benannt: “Mare Suebicum”. Es ist mindestens ein nettes
kleines Detail, dass das Symbol der Pommern, der “Greif”, auch die
heraldische Figur des alemannischen Badens ist (siehe Schwaben/ Alemannen).
Die
slawischen Herzöge, die die deutsche Besiedlung Pommerns gefördert hatten,
nannte man auch „Greifen“, genau wie das Wappentier. Für lange Zeit zeigten
mehrere Unterschiedliche Greifen im Wappen die innere Aufteilung Pommerns.
Während
der mittelalterlichen Deutschen Ostsiedlung (die in Pommern friedlich und auf
Initiative slawischer Herzöge ablief) kamen vor allem Niedersachsen und
Franken (einschließlich Flamen) nach Pommern. Sie alle zusammen bildeten
allmählich den Deutschen Neustamm der Pommern. 1113-1122
wurden große Teile Pommerns vorübergehend Polen angeschlossen, doch schon
1135 musste dieses akzeptieren, dass es Pommern nur als Lehen vom Reich
hatte. Andere Teile Pommerns fielen auch für längere Zeit an Dänemark, doch 1227
wurde es endgültig komplett Teil des Reichs.
Die
Dialekte der Pommern blieben stets den westlichen niederdeutschen Dialekten
eng verwandt. Das Adjektiv zu Pommern ist „pommersch“!
1534
wurde Pommern protestantisch. Der Dreißigjährige Krieg hatte verheerende
Folgen, obwohl Pommern eigentlich neutral war. 1630 schloss sich Pommern den
Schweden im Kampf für die protestantische Seite an. - Jedoch brachte dies
den Menschen keinen Nutzen, denn nach dem Westfälischen Frieden (der 1648 den
Dreißigjährigen Krieg beendete) wurde Pommern geteilt. Das Kurfürstentum
Brandenburg erhielt Hinterpommern und Schweden erhielt Vorpommern. Auch die
Zerstörungen des Krieges hatten noch für lange Zeit harte Konsequenzen.
Zwischen
1655 und 1660 kam es zu einem Schwedisch-Polnischen Krieg und zwischen 1674
und 1679 zum Schwedisch-Brandenburgischen Krieg, währenddem Brandenburg 1678
ganz Pommern eroberte. Auf auswärtigen Druck hin, musste Brandenburg weite
Teile Vorpommerns wieder verlassen. - Den Anspruch auf diese Territorien gab
Brandenburg aber nie mehr auf. 1701-1721 tobte der „Große Nordische Krieg“.
An seinem Ende wurden weitere Territorien von Vorpommern zu Teilen des
neuentstandenen Königreichs (Brandenburg-) Preußen (seit 1701).
1815 wurde ganz Pommern eine preußische
Provinz.
Dies war auch die Zeit eines der
bemerkenswertesten pommerschen Künstler, des Malers Caspar David Friedrich.
Die kulturelle deutsche Epoche der
“Romantik” kann von seiner großartigen Arbeit nicht getrennt werden. -
Pommern können jedoch nicht nur “romantisch” sein. Man sagt auch, dass
sie sehr stur wären, beharrlich, wortkarg, grüblerisch. -
Andererseits, wie sollten sie sonst sein, in anbetracht ihrer
Geschichte …
... ach ja: humorvoll, denn dafür sind sie auch berühmt.
(1) Caspar
David Friedrich - und (2) sein Gemälde „Der Hafen von Greifswald“(Pommern)
(3)
Der berühmte Flugpionier Otto Lilienthal (aus Anklam)
Das
größte Leid geschah den Pommern nach dem Zweiten Weltkrieg. Pommern wurde
geteilt und die meisten Pommern vertrieben! Alles, was sie hatten,
wurde geraubt; Menschen brutal ermordet und missbraucht.
Umso
wichtiger ist es, die pommersche Kultur zu erhalten! -
Besonders auch in den USA, die für das Unrecht dieser Zeit
entscheidend verantwortlich sind.
- Stämme amerikanischer
Ureinwohner haben gezeigt, dass dies keinen Widerspruch zu amerikanischem
Patriotismus bedeutet, denn wahrer US-Patriotismus erfordert immer Treue zu
Werten!
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