PREUSSEN

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Die „Preussen“ als Stamm zu definieren ist problematisch. Häufig wird der Name „Altpreussen“ in diesem Kontext benutzt. Dieser Name ist jedoch eigentlich nicht weniger problematisch ... und ohnehin wäre es seltsam, von einem Neustamm „Altpreussen“ zu erzählen ...

 

Deswegen soll dieses Kapitel mit ein paar Definitionen beginnen, was im übrigen auch gut zur sehr preussischen Philosophie der Aufklärung passt.

Das Kernland der Preussen liegt an der Ostsee (engl. Baltic Sea). Es liegt im Osten des alten Germaniens (lat. Germania! ...). Einst lebten die Goten hier.

- Die Menschen, die in diesem Land lebten verkauften Bernstein an die Römer. Der berühmte römische Historiker Tacitus nennt sie Aestii (Aesten) und erzählt, dass sie Germanisch waren.

- Aesten kann auch bedeuten, dass diese Germanen nach dem Osten (englisch: east) benannt wurden (Ostsee ...).

- In der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts werden die Menschen hier erstmals Bruzi genannt. Die Quelle ist der „Bairische Geograph“. Sie selbst nannten sich „Prusai“. Historiker nennen sie heute „Pruszen“ und Linguisten nennen ihre Sprache „Altpreussisch“. Altpreussen ist jedoch auch der Name der Deutschen des alten Preussens, im Gegensatz zum viel größeren Königreich Preussen ...

- Manche Historiker sehen die Bruzi als Nachfahren der Aestii. Andere sagen, dass die Pruszen zu den „baltischen“ Völkern gehört hätten und nicht germanisch gewesen wären.

- Das Wort „Balten“ kennen wir jedoch schon von den Germanen (von den Goten im späteren Preussen!), denn unter den Goten gab es das königliche Haus der „Balthen“ (zum Beispiel der berühmte Alarich I.).

- Die Bayern von heute nennen jeden einen Preussen, sobald es ihnen hilft mit ihrer grantigen Mentalität umgehen zu können: „Saupreiß!“

Am Ende ist nur eines klar:  Wir kennen nicht von allem in dieser Geschichte den Ursprung(!), aber glücklicherweise beginnt die Geschichte von jenen „Preussen“, die in diesem Artikel gemeint sind, bereits mit „Preussischen Tugenden“: Ordnung, Disziplin, Gründlichkeit, Ritterlichkeit  -  ... und mit sehr vertrauten Symbolen.

 

(1) Das Ritterkreuz des Deutschen Ordens (1198). Die Ähnlichkeit zum Eisernen Kreuz (3) aus der Zeit der Befreiungskriege (1813) ist offensichtlich. Während das Eiserne Kreuz zum unreligiösen Symbol für Deutsches Soldatentum, für Treue, Mut und Tapferkeit wurde, bleibt das Kreuz des Ordens jedoch mit der grausamen religiösen Gewalt der Kreuzzüge verbunden.

Jene, die man mit dem Eisernen Kreuz geehrt hatte, nannte man im 19. Jahrhundert auch „Ritter des Eisernen Kreuzes“. Dieser „Titel“ war jedoch nie offiziell. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Eiserne Kreuz auch als „Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes“ verliehen und ebenfalls um den Hals getragen.

(2) Der bekannte Hochmeister Herman von Saltza. Die Ritter des Deutschen Ordens trugen einen weißen Umhang mit schwarzem Kreuz darauf.

 

1198 wurde der Deutsche Orden gegründet (Orden der Ritter des Hospitals St. Marien der Deutschen zu Jerusalem). Es ist höchst bemerkenswert, dass die Deutschen schon im Mittelalter einen Orden mit solch einem nationalen Charakter gründeten!

1211 hatte der Deutsche Orden Verpflichtungen in Ungarn und strebte nach Unabhängigkeit für Teile seines Territoriums.

1225 wollte der ungarische König die mächtigen Ritter des Deutschen Ordens loswerden und Konrad v. Masowien erbat ihre Hilfe für den Kampf gegen die „heidnischen“ Pruszen. Die Menschen im Ostseeraum widersetzen sich dem Christentum hartnäckig. Der Hochmeister Hermann von Saltza gewann das Versprechen des polnischen Herzogs und des Kaisers, dass der Orden die unabhängige Herrschaft über alle Territorien gewinnen würde, die er während dem geplanten Kreuzzug in Osteuropa erobern könnte.

Entsprechend wurde der deutsche Ordensstaat (in Preussen) nicht ins Reich eingegliedert und vermied all die inneren Machtkämpfe, die dort üblich gewesen wären. Ein Staat mit wohlorganisierter, moderner Verwaltung konnte aus der militärischen Struktur des Ordens entstehen. Bald umfasste dieser deutsche Staat fast das ganze Baltikum. Burgen und ca. 100 deutsche Städte wurden gebaut.

 

Kaiser Friedrich II. (1194-1250) erlaubte dem Hochmeister, auf seinem Schild den Reichsadler zu führen.  -  Der Adler blieb später immer das Symbol auch von Preussen.

 

 

1272 begann man die oben gezeigte Marienburg als Zentrum des Ordensstaats zu bauen. Bislang möchten wir noch nicht die „Hoffnung“ auf einen Beweis dafür aufgeben, dass eine berühmte U.S. Militär Elite Einheit nach der „Marineburg” benannt sein könnte …  -  Zumindest gibt es vermutlich keine wissenschaftliche Studie, die diese „Theorie“ je als falsch bewiesen hätte …

Aber zurück zu den seriösen Fakten:

1283 war ganz Preussen vom Orden erobert. Ab 1300 begann die breite Ansiedlung deutscher Bauern in ungefähr 1000 deutschen Dörfern, und im Jahr 1309 verlegte der Hochmeister des Ordens seinen Sitz von Venedig in die Marienburg. Sie war ein Meisterstück der Architektur, mit hochtechnisierter Fußbodenheizung und sehr hygienischen sanitären Einrichtungen. Auch die anderen Burgen wurden nach ähnlich brillanten Plänen aus Backsteinen gebaut.

Die Pruszen lebten weiter in Kleindörfern. Die meisten deutschen Siedlungen entstanden in gerodeten früheren Waldflächen zwischen ihnen. Im Laufe der Zeit passten die Pruszen sich an die Deutschen an. Die deutschen Siedler waren meist von Norddeutschland an der Küste entlang nach Preussen gezogen. Deswegen entstand ein Neustamm mit niederdeutschem Hintergrund. Einen Teil des Landes nennt man sogar Preussisch-Holland.

 

1410 erlitt der Orden bei Tannenberg seine schlimmste Niederlage. Nachdem die Litauer christlich geworden waren, hatte sich der König von Polen mit ihnen gegen die Ordensritter gewendet. Ihr gemeinsamer grausamer Einfall ließ die Ordensritter ihnen so schnell wie möglich entgegen treten. An einem sehr heißen Tag, nach dem langen und harten Marsch, schlugen sie die Litauer, aber wurden in der Zwischenzeit sehr erfolgreich von den Polen angegriffen. Später belagerten die Polen und Litauer die Marienburg. Deren Versuch, die Burg zu erobern, scheiterte jedoch. Innerhalb weniger Wochen eroberte der Orden alles Land zurück, das er verloren hatte. Trotzdem war er natürlich nun extrem geschwächt.

1411 folgte der 1. Thorner Frieden – finanzielle Belastungen prägten fortan das Leben im Ordensstaat und seine extrem fortschrittliche Verwaltung änderte dabei nichts an dem Problem, dass der Orden selbst eine Konkurrenz für die Kaufleute war. Daher gründeten Städte und der Landadel den Preussischen Bund gegen den Orden. Der Orden verbot den Bund und dieser bat Polen um Hilfe.

1453-66 gab es wieder Krieg und dann folgte der 2. Thorner Frieden. Wichtige Gebiete gingen an den polnischen König. Der Orden musste militärische und politische Bindungen Preussens an Polen akzeptieren.

 

Seit dem Niedergang des Ordensstaats war Preussen von Deutschen besiedelt, aber ein Lehen des polnischen Königs geworden. Es hatte nie zum Reich gehört, obwohl es ein Teil von Deutschland (dem deutschen Kulturraum) war! 1618 (kurz vor dem Dreißigjährigen Krieg) erhielt der Kurfürst von Brandenburg dieses Lehen für das Herzogtum Preussen.

Während dem Dreißigjährigen Krieg floh der Kurfürst von Brandenburg nach Preussen. Zur selben Zeit gewann er die Souveränität des Herzogtums Preussen (Vertrag von Wehlau). Preussen war nun wieder unabhängig von Polen und fest mit Brandenburg verbunden.  -  Das Ergebnis wird Brandenburg-Preussen genannt.

 

Nach der Zeit des sogenannten „Großen Kurfürsten“ von Brandenburg (Friedrich Wilhelm; 1640-1688), konnte der Nachfolger Friedrich III. am 18. Januar 1701 den Titel „König in Preussen“ annehmen. Dies wurde vom Kaiser ermöglicht, weil Brandenburg-Preussen ihn im „Spanischen Erbfolgekrieg“ gegen Frankreich mit 8000 exzellenten Soldaten unterstützt hatte. Preussen gehörte immer noch nicht zum Reich. Gleichzeitig war Brandenburg (welches ein Teil des Reichs war!) nun auch ein Teil dieses Staates des neuen Königs ...

Berlin (in Brandenburg) wurde die Hauptstadt vom Königreich Preussen, da es die Residenzstadt des „Königs in Preussen und Kurfürsten von Brandenburg“ war. Entsprechend blieb Brandenburg das Kernland dieses Staates, auch wenn sich der Name von Preussen (des mittelalterlichen Erbes des Deutschen Ordens) genauso sehr durchsetzte wie dessen Farben Schwarz und Weiß, die mit jenen des Hauses Hohenzollern (der Herrscher Brandenburgs) identisch wahren.

 

Die erste Flagge des Königreichs Preussen

 

Das Königreich Preussen basierte dementsprechend auf den Leistungen seiner Soldaten. Der zweite König, Friedrich Wilhelm I., wurde sogar der „Soldatenkönig“ genannt. So wie das alte Preussen von den Rittern des Deutschen Ordens geprägt war, war das moderne Preussen also vom Militär geprägt. Aber Preussen war und ist mehr als ein „Militärstaat“  -  Preussen ist ein Inbegriff von Werten wie Verlässlichkeit, Disziplin, Genauigkeit, Gründlichkeit, Intelligenz. Es waren die Menschen, die „Preussen“ hierzu machten: die Preussen!

Wie oben schon erwähnt, stammten die meisten Preussen von Niederdeutschen ab. Die Dialekte der Ost- und Westpreussen waren mit dem sogenannten „Plattdeutsch“ stets eng verwandt. Allerdings wurde Ostpreussen 1709 von der Pest getroffen und viele Menschen starben. lud König Friedrich Wilhelm I. weitere 29.000 deutsche Siedler ins Land ein, die schwäbisch-alemannische Einflüsse aus der Schweiz, fränkische Einflüsse aus der Pfalz  -  und ja in der Tat sogar bajuwarische(!) Einflüsse aus Salzburg nach Preussen brachten ...

Im Ermland sprach man einen schlesischen Dialekt. Die Ermländer Pferde dort und die berühmten Trakehner zeugen von der Tradition der Pferdezucht. Es gab wenig Bodenschätze im alten Preussen, wenngleich Bernstein untrennbar mit Preussen verbunden ist. Auch das berühmte Bernsteinzimmer kann hier erwähnt werden. Generell ist es nicht überraschend, dass Preussen für das Militär berühmt wurde und nicht für Luxus. Die Böden im alten Preussen waren nicht fruchtbarer als jene in großen Teilen Brandenburgs. Das Ergebnis war eine durchaus harte, anspruchslose Mentalität.

Natürlich behaupteten sich Werte wie die „Preussischen Tugenden“ nicht einfach so, aber es ist ein großer Fehler, moderne Ideen von liberaler Erziehung als Maßstab für ein Urteil über die Entstehung der „Preussischen Mentalität“ zu nehmen. Vielmehr sprechen wir über Zeiten, als in den meisten Ländern der Welt Willkür herrschte   -  und es ist diese Willkür, die Menschen in Amerika und Frankreich dazu brachte, gewaltsame Revolutionen anzufangen!  -  Kulturelle Werte bedeuten immer, das Menschen in gewisser Weise etwas leisten müssen! Sie bedeuten aber auch die Grundlage für eine funktionierende Gesellschaft  -  und niemand würde bezweifeln, dass die Preussen sehr erfolgreich waren, im Ordensstaat und später im Königreich Preussen. Unter seinem König Friedrich II. (Friedrich der Große/ Der alte Fritz) war Preussen der liberalste Staat in Europa! Preussen war ein philosophisches Zentrum der Aufklärung. Das preussische Motto „Suum quique = Jedem das Seine“ fasst das zusammen.  -  Übrigens: es war in Preußen, wo der Philosoph Moses Mendelsohn wegen dieses Geistes die Grundlage für eine langwährende, viel intensivere deutsch-jüdische Identität schuf.

 

„Suum quique = Jedem das Seine”

 

(1) Daniel Gabriel Fahrenheit aus Danzig. Erfinder der Fahrenheitskala und des ersten wirklich funktionierenden Thermometers.

(2) Immanuel Kant aus Königsberg: Einer der bedeutendsten Philosophen der Freiheit war ein Preusse! ...

(3) Johann Gottfried Herder. Ein weiterer großer Philosoph und Dichter aus Ostpreussen. Er war ein früher Gegner der grundlegenden Gedanken des Rassismus und wurde Generalsuperindenent in Weimar. Herder schrieb über die tieferen Ausdrücke der traditionellen Volkslieder und nationale Mentalität, über die Unterschiedlichkeit der Völker und ihren dennoch gleichen Wert.

(4) Baron von Steuben, Preussischer General und Generalinspekteur der Kontinentalarmee im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg. Steuben gab alle Befehle auf Deutsch. Dann wurden sie ins Französische und schließlich ins Englische übersetzt. Er drillte die amerikanischen Truppen nach preussischen Standards. Schon sein Training mit dem Bajonette allein gewann die Schlacht von Stony Point, wo die Amerikaner nicht mal mehr Munition gehabt hatten!

 

1742 begann das Königreich Preussen unter Friedrich dem Großen den ersten der so genannten “Schlesischen Kriege”. Mehr dazu kann im Artikel „Schlesier“ gefunden werden. Die drei Schlesischen Kriege dauerten von: 1740-42; 1744-45 und 1756-63.  -  Der dritte war der Siebenjährige Krieg, welcher besonders bemerkenswert ist, weil Preussen seinen Feinden zahlenmäßig absolut unterlegen war (nur das Vereinigte Königreich war sein Verbündeter), Preussen sich aber behauptete!  -  Abgesehen davon fand der Siebenjährige Krieg auch in Amerika statt, wo Franzosen und Briten gegeneinander kämpften. Dabei führte er zu einer britischen Vorherrschaft in Nord-Amerika und beeinflusste die folgende amerikanische Geschichte sehr stark.

Auch der Erfolg der preussischen Armee in den Schlesischen Kriegen war dafür wichtig, denn er bewirkte die große Reputation jener preussischen Offiziere, die während des Unabhängigkeitskriegs nach Amerika kamen.  -  Es waren die Schlesischen Kriege, die die Amerikaner wieder an den Sieg glauben ließen, als General von Steuben anfing, sie zu trainieren!

 

So erfolgreich Preussen im 18. Jahrhundert gewesen war, so sehr scheiterte es zunächst gegen das Frankreich von Napoleon Bonaparte.    Während dem Krieg wurde die sehr beliebte Königin Luise zur Symbolfigur des Widerstands. Politisch reagierte Preussen mit umfangreichen zivilen und militärischen Reformen. “Bürgerliche“ konnten nun Offiziere werden. Die Menschen erhielten mehr Rechte und Freiheiten.

 

Nachdem der Sieg über Napoleon nicht zu einem deutschen Nationalstaat geführt hatte, weil das Volk im „Wiener Kongress“ vom Adel verraten worden war, führt die deutsche Geschichte uns weiter in den „Vormärz“ (Zeit zwischen 1815 und dem Beginn der Deutschen Revolution am 13. März 1848 in Wien, Österreich). In diesen Jahrzehnten war Österreichs Kanzler Metternich der Inbegriff der Polizeistaaterei, was oft „vergessen“ wird, wenn Leute sich mit Preussen beschäftigen. Trotzdem ist es natürlich ein Fakt, dass die Revolution 1848 auch in Berlin nur durch Gewalt erfolgreich war, welche in anderen deutschen Hauptstädten (zum Beispiel Stuttgart, Württemberg) unterblieb.

Dass es auch preussisches Militär war, das die revolutionären Aufstände in Baden unter Führern wie Hecker, von Struve, Herwegh, Sigel und Blenker niederschlug, brachte dem „preussischen Namen“ lange Verachtung im südwestlichen Deutschland ein.

Dies führt uns zu einer Zeit, in der die Geschichte des Königreichs Preussen mit der gesamtdeutschen Geschichte verschmilzt  -  das darf jedoch nicht missverstanden werden(!), denn die Gründung des Deutschen Reichs war keine Einigung Deutschlands! Sie war Teil einer neuen Aufsplitterung mit der Gewalt des „Deutschen Kriegs“ von 1866. Alle österreichischen Teile Deutschlands und damit auch weite Teile des deutschen Volkes hatten mit diesem Staat nichts zu tun.

Ein brutaler, verräterischer Prozess der nicht vom Namen des Anti-Demokraten Bismarck, einem Westpreussen, getrennt werden kann, welcher seinen König Wilhelm I. am 18. Januar 1871 zum „Deutschen Kaiser“ im Deutschen Reich machte. Ein Attentatsversuch gegen Bismarck, der die vielen Opfer seiner „Politik“ verhindern sollte, war am 5. Mai 1866 gescheitert. (Dass Bismarck, von Beginn an, das Ziel verfolgte, Österreich nach dem Krieg als festen Verbündeten für dieses preussisch-geführte Reich zu gewinnen, gehört jedoch auch zur Wahrheit  -  und fortan waren beide deutschen Monarchien in der Tat Verbündete) 

Kaiser Wilhelm I. ist übrigens eine bemerkenswerte Figur: als junger Mann war er ein Feind der Revolution von 1848 und wurde als der „Kartätschenprinz“ verachtet. Ein paar Jahrzehnte später wurde er als Kaiser gefeiert, ohne irgendetwas Gutes getan zu haben.  -  Öffentliche Meinungen ändern sich oft auf eine groteske Weise und sehr schnell. Daher ist Politik, die auf einem Zeitgeist beruht und historische Zusammenhänge ignoriert, immer sehr gefährlich!

 

Ein Traum in Preussisch-Blau: Kronprinz Friedrich Wilhelm (genannt Fritz) mit dem Eisernen Kreuz für einen preussischen Soldaten.

So macht dieses Bild es möglich, zwei Dinge zu erwähnen:

Die Farbe Preussisch-Blau (dunkles, starkes Blau) und den Traum oder die Vision von Friedrich Wilhelm, der das Vereinigte Königreich zum Beispiel nehmen und das Reich in einen demokratischen Staat wandeln wollte. Seine Frau Viktoria war eine englische Prinzessin (Tochter von Queen Victoria). Leider starb Fritz 1888 nach nur 99 Tagen als Kaiser Friedrich III.

 

Der „preussische“ Staat war extrem gewachsen.  -  Die „preussische Mentalität“ hatte viele Deutsche beeinflusst, die ganz anderen Stämmen angehörten  -  und im „Kaiserreich“ setzte sich dieser Prozess fort. Die Preussen, mit denen sich dieses Kapitel beschäftigt, bleiben aber vor allem jene Preussen im alten Land des Deutschen Ordens  -  die „Altpreussen“, die Ostpreussen und Westpreussen, die manchmal auch „Stammpreussen“ genannt werden  -  unsere Preussen! ...

Zwischen 1824 und 1878 waren die Heimatregionen dieser Gruppen in einer „Provinz Preussen“, als Teil des Königreichs Preussen, zusammengefasst. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden die Zeiten in diesem „Preussen“ genauso schwer wie für die Schlesier im Süden. Das „Land“ wurde zerrissen, basierend auf nur einem Interesse:  Der deutschen Nation zu schaden und seine östlichen Nachbarn zu starken Alliierten für Frankreich zu machen. Polnische Milizen verübten Ausschreitungen um in Gebieten mit beiden Nationalitäten die deutsche Bevölkerung zu terrorisieren. Dies ist vor allem im Fall von Westpreussen wichtig. Nur in manchen Teilen konnten Volksabstimmungen 1920 weitere Abtrennungen verhindern  -  in anderen wurden die pro-deutschen Ergebnisse ignoriert.  -  Das wirtschaftliche Elend im isolierten Ostpreussen führte 1928 zur sogenannten „Osthilfe“, einer Versorgung mit Hilfe der westlichen Teile des Reichs, obwohl es natürlich auch dort in dieser Zeit viel Armut gab. Die Stadt Danzig war dem sogenannten „Völkerbund“ unterstellt worden, allein um sie dem Deutschen Reich zu entreißen. Der polnische Militärstaat versuchte die Stadt zu „polnisieren“. Am Vorabend des 2. Weltkriegs war Danzig wirtschaftlich ruiniert.

Dies macht es verständlicher, warum in diesem Kernland Preussens, große Unterstützung für die Diktatur der Nazis möglich war.

 

Nette kleine Details:  Es ist nicht nur der Fakt, dass Ostpreussen in Teilen der Geschichte vom Reich geographisch getrennt war, der uns an Alaska erinnern kann. Auch dass die Winter kälter sind als im Rest des Landes ist eine Parallele   -  vor allem aber sind gemeinsame Symbole bemerkenswert: Die Elchschaufel als Symbol Ostpreussens/ der Ostpreussen und der Elch als Staatssäugetier von Alaska.

 

Soweit es um die Wehrmacht geht, kann es keine Zweifel an einem großen Einfluss des preussischen Militärs geben. Das Regime der Nazis hat jedoch mit preussischen Tugenden überhaupt nichts gemeinsam! Die preussische Mentalität bedeutet nicht blinden Gehorsam. Sie erwartet Verlässlichkeit und damit auch Respekt vor Rechten.  -  Dass Menschen ihrer Regierung und den Institutionen vertrauen ist in Amerika so üblich wie es in Deutschland war. Ob dieses Vertrauen berechtigt ist oder vielleicht nur „bequem”, ist eine Frage, die jeder verantwortungsbewusste Bürger permanent wieder und wieder für sich selbst beantworten muss. Sie sollte nie zu einem „Mangel an Patriotismus“ erklärt werden!

Also vergessen Sie das von der preussischen Mentalität als Grundlage des Naziregimes! Vielmehr wird die Intelligenz all jener Menschen durch primitives Vermischen dieser Dinge beleidigt, die Opfer wurden, weil sie auf die Werte und die Mentalität der deutschen Kulturnation und insbesondere die „preussischen Tugenden“ vertrauten, anstatt zu fliehen! Was die Nazis schufen, war ein (innerlich höchst intrigantes) System von Abhängigkeiten gegenüber Hitler und anderen Machthabern auf tieferen Ebenen. Die bestehenden Gesetzte zu achten, wäre preussisch gewesen, was die Nazis niemals taten.  -  Jeder, der die preussischen Tugenden mit der Nazi-Diktatur in dieser Weise vermischt, behauptet, die Verbrechen der Nazis hätten auf Tugenden basiert ...  -  Das sagt schon alles aus, das nötig ist, um dieses Thema (in diesem Artikel) nun hinter uns zu lassen.

Vielmehr sollte erwähnt sein, dass viele Namen des Widerstands berühmte Namen in vielen Teilen der preussischen Geschichte waren.

Trotzdem endete die Zeit des Zweiten Weltkriegs vor allem für die Preussen mit einer historischen Katastrophe. Die Ankunft der Roten Armee im Oktober 1944 führte zu unbeschreiblichen Akten geplanter Grausamkeit. Die „Katastrophe von Ostpreussen“ verursachte 614.000 Todesopfer. 1,93 Millionen Menschen fanden Zuflucht in Mittel- und Westdeutschland besonders in Schleswig-Holstein. Niemand würde bezweifeln, dass die ethnischen Säuberungen im Jugoslawien der 1990er Verbrechen gegen die Menschlichkeit waren.  -  In Ost- und Westpreussen wurden meist sogar komplett deutsche Regionen von Raub, Mord und Vertreibung getroffen! 1947 beleidigten die allierten Mächte Preussen ein letztes Mal, während sie den preussischen Staat für aufgelöst erklärten.

 

Umso wichtiger ist es, zum Erhalten der preussischen Kultur beizutragen!  -  Positive Anknüpfungspunkte sind leicht zu finden – oder wer hat zum Beispiel noch nie deutsche Sportler in Weiß und Schwarz gekleidet gesehen? ...  -  eine ALTE Tradition! ...

Dieser Geist ist in den USA sogar von besonderer Bedeutung, da sie entscheidende Verantwortung für das Unrecht dieser Zeit haben und selbst ein Land sind, wo Deutsche frei und stolz leben.  -  Stämme amerikanischer Ureinwohner haben gezeigt, dass dies keinen Widerspruch zu amerikanischem Patriotismus bedeutet, denn wahrer US-Patriotismus erfordert immer Treue zu Werten!

 

Entsprechend wäre es „wertvoll“, wenn Amerikaner in Zukunft die starken Bezüge ihrer eigenen Geschichte zu Preussen mehr berücksichtigten. Die Welt wäre ärmer und schlechter ohne die liberale preussische Philosophie und ohne die „Preussischen Tugenden“ würden die USA nicht existieren!

  

 

 

 

 

 

 

 

 

1. Preussen  -  Königreich Preussen

2. Deutscher Orden

3. Ostpreussen (im Königreich Preussen wurde jedoch die Flagge des Königreichs (1) auch für Ostpreussen verwendet)

4. Westpreussen

5. Reichskriegsflagge  -  Deutsches Reich. Der Adler ist jedoch der preussische. Das Eiserne Kreuz ist zweimal präsent: oben links „direkt“ und „stilisiert“ im großen Kreuz.  – Der Grund: Die Gestaltung ist älter als diese spezifische Flagge. Die erste Gestaltung wurde nicht einmal für dieses Reich geschaffen, enthielt das alte Schwarz-Rot-Gold (anstelle des jüngeren Schwarz-Weiß-Rot) und zeigte noch kein authentisches Eisernes Kreuz.

 

 

Der Adler links ist das Symbol der „Grenzmark Posen-Westpreussen“, gegründet nach dem 1. Weltkrieg (Wappen auf der Brust). Der rechte ist der West-Preussische Adler. Flaggenhändler verwechseln das manchmal ...  -  Die genaue Form hingegen ist unwichtig.